Leserbrief

von Darwin Dante (5. Juni 2023)

 

Liebes Redaktionsteam,

 

Ja, dieser Artikel zeigt, warum die FLZ für mich gar keine Rolle mehr spielt und ich eigentlich über die FLZ auch nichts mehr lesen möchte.
Dies Ansammlung von autoritären Sozialisten, die da mobbend und Intrigen schmiedend zusammen klüngelt, habe ich längst aufgegeben. Ich habe es satt, dass sie Erkenntnisse des 19-ten Jahrhunderts wie eine Standarte vor sich her tragen, die Arbeiterklasse aus ihren Gräbern beschwören und ihr Absterben, was ich mit der 5-Stunden-Woche schon 1991 zeigte, ignorieren. Sie verschließen auch ihre Augen davor, dass die Roboter-Armee, die die letzten Reste der Arbeiterklasse in den Fabriken eliminieren wird, von Bosten Dynamik heute, 2023, schon entwickelt wird. Manchmal drängt sich mir der Eindruck auf, dass sie Fabrikarbeiter nur noch aus Bilderbüchern kennen und dass sie selbst nicht die geringste Ahnung davon haben, wie etwas gefertigt wird, oder wissen, wie sie mit ihren Händen selbst ein Stück Metall bearbeiten können.
In ihren Reihen finden sich nur sehr selten echte Fabrikarbeiter und Handwerker, die mit der heutige industriellen Fertigung vertraut sind.

Nein, ihr Wissen hat nur noch den Wert eines guten Bibliothekars über historische Schriften des 19-ten Jahrhunderts, aber keinen für die Gegenwart, außer den, dass sie für die Anarchisten als gute Quellenachweise für die Richtigkeit anarchistischer Theorien für die Folgen des autoritären Sozialismus für die Gesellschaftsentwicklung genutzt werden können. Seht her, in der Sowjetunion traten die Entwicklungen ein, die wir Anarchisten Anfang des 20-sten Jahrhunderts vorausgesagt haben. Sie tragen die Verantwortung dafür, dass heute die kommunistische Idee in ihren Kern kaum noch bekannt ist, weil es in ihnen Konzept tatsächlich nur um die Eroberung der Macht ging, die sie überall mit moralisierenden Argumenten des utopistischen Sozialismus (Begriff siehe: Das Kommunistische Manifest, Marx/Engels) voran trieben.

Tuen wir uns einen Gefallen, begreifen wir „Was tun?“ von Lenin als idealistischen Versuch, der unter größten Opfern an Blut und Menschenleben häufig unter Nichtachtung des eigenen Lebens heldenhaft vorangetrieben wurde. Aber durch seine Strategie, „Die Eroberung der Macht“ und der mit ihr einsetzenden Gesellschaftsdynamik von Verrat, Mord und Totschlag, sich selbst zu Fall brachte. Am Ende verkaufte die herrschende politische Klasse des Ostblocks die vom Proletariat mit viel Blut eroberten und verteidigten Produktionsmittel für einen „Appel und ein Ei.“

Liebes ZK der Bolschewisten, Danke, dass ihr die Arbeiterklasse in Europa am Ende so verraten habt. Ihr habt bewiesen, dass ihr unser Vertrauen nicht Wert seid.

Darwin Dante

 

Dieser Leserbrief nimmt Bezug auf den Artikel „Die Freie Linke Zukunft hat keine Orientierung“, erschienen auf RADICALDEMOCRAT.NEWS  https://radicaldemocrat.news/2023/05/31/die-freie-linke-zukunft-hat-keine-orientierung/ 

 

1 Kommentar

  1. Gerhard Labitzke

    Hallo Dante,
    was Du lesen willst ist Deine Sache.
    FLZ, ist ein Projekt um in der progressiven Bewegung wieder eine Orientierung zu bringen. In all den vielen Parteien, Gruppen, Bewegungen steckt viel Kampfkraft des Proletariats, nicht gleichzusetzen mit Arbeiterklasse, nur sie alle haben das Übel, jeder behauptet er ist der wahre Vertreter des Marxismus/Leninismus. Gefunden im Höhepunkt der inszenierten Gesundheitskrise und nicht zerfallen wie so viele Bewegungen dieser Zeit die sich gegen die Politik der Herrschenden im Land gesendet haben, stehen wir weiter im Kampf.
    Über die Geschichte kann man urteilen, in diesem Zusammenhang muss immer der jeweilige Zustand der menschlichen Entwicklung berücksichtigt werden. Das gestern ist Grundlage des heute, darum kann keiner sagen was wäre wenn das gestern anders verlaufen wäre.
    Es fehlt ganz einfach der Blick nach dem Morgen unter Berücksichtigung des heute. Keine derzeitige progressive Bewegung ist in der Lage dieses darzulegen, das ist das Problem was es so schwer macht das wir gehört werden. Der Programmentwurf von Jan ist dafür gedacht die Diskussion abzuschieben. Die Reaktionen von Dir zeigt, kein Interesse zum Entwickeln einer Alternative für Morgen auf der Grundlage des M/L.
    Gruß Gerhard

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