Monat: August 2021

Gründungsdeklaration der Interventionistischen Strömung für Rätedemokratie (ISR) innerhalb der Freien Linken

Wir formieren uns als eine Strömung innerhalb der FL mit sehr weitgehenden Übereinstimmungen unter folgenden politischen Prämissen:

  • Wir stehen auf dem Boden des Gründungsaufrufs der Freien Linken
  • Wir stehen auf dem Boden von 7 Prinzipien, die wesentliche Gemeinsamkeiten von uns auf den Punkt bringen (Veränderungen der Formulierung der Erläuterungen vorbehalten)

Es folgen jetzt die „7 Prinzipien“.

1. Prinzip: Menschen gestalten die Ökonomie. Die Ökonomie soll den Menschen dienen und nicht die Menschen der Ökonomie.

Die Wirtschaft muss einen menschlichen Charakter bekommen. In einem kapitalistischen System stehen Profitinteressen kapitalistischer Apparate über den Interessen der Menschen. Obwohl „das Sein das Bewusstsein bestimmt“, ist das revolutionäre Bewusstsein in der Lage, das Sein zu verändern. Die Menschen müssen die von ihnen selbst erschaffenen unkontrollierbaren kapitalistischen Apparate unter ihre Kontrolle bringen und umgestalten.

Es geht um den Umbau der Welt zur Heimat“ (Ernst Bloch)

Weiterlesen

Stoppt die Technokraten!

von Susan Bonath

Vorbemerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschienen zuerst auf rubikon am Samstag, 14. August 2021, 15:00 Uhr und wurde hier mit freundlicher Genehmigung übernommen.

Eine freie, linke Antifaschistin verfasste einen zornigen Appell an die alte „Linke“ und die „Antifa“.

Angebliche Marxisten trommeln für härtere Lockdowns. Selbsterklärte Kommunisten fordern die totale Überwachung der Arbeiterklasse und mehr „Gesundheits“-Diktatur nach chinesischem Vorbild. Mitglieder der Linkspartei werben für das Durchimpfen von Kindern, obwohl jeder wissen kann, dass das Risiko für sie nur größer sein kann als der wahrscheinlich nicht vorhandene Nutzen. Und vermeintliche Antifaschisten drohen im Chor mit SPD und Grünen den Maßnahmen-Kritikern, sie durchzuimpfen. Viele von ihnen feiern sogar die Ausgrenzung und geplante Entrechtung von Menschen, die sich aus tausendfach erklärten Gründen nicht impfen lassen wollen. Mit „links“ oder „Antifaschismus“ hat das nichts mehr zu tun ” im Gegenteil. Der Autorin platzt der Kragen.

Weiterlesen

Ausblick in eine lebenswerte Zukunft: Liebe und Arbeit bei Charles Fourier

Die Interventionistische Strömung für Rätedemokratie (ISR) in der FL bietet künftig an verschiedenen Orten folgenden Veranstaltungstyp an:

Rüstzeug (Vorträge “ Seminare “ Filmabende “ Gesprächsrunden)

EINLADUNG

Am Donnerstag, den 26.8.2021 veranstalte ich in Berlin für die ISR um 20:00 Uhr einen Vortragsabend mit dem Titel „Lebenswerte Zukunft “ Liebe und Arbeit in der Utopie Charles Fouriers“.

Charles Fourier ist ein Name, der nur noch wenigen politischen Aktivisten der Gegenwart bekannt ist. Zu Unrecht, denn Fourier hatte geistesgeschichtlich eine gewaltige Wirkung, vor allem auf die Gründer des wissenschaftlichen Sozialismus, Karl Marx und Friedrich Engels. Sie verehrten Fourier geradezu hymnisch, nannten ihn ein „Genie“, der das „Ei des Kolumbus der Sozialphilosophie“ gefunden habe.

Weiterlesen

Der Clou der fallenden Profitrate – Ergänzungen zu Jan Müllers „Dark Winter”

Beitrag von „ungesund hallo“ 

Anlässlich eines Artikels von Walter Grobe, Wie idyllisch und wie abstrakt darf eine Freie Linke sein?, fragt „die Redaktion“ des Freien Funken: „Wir orientieren uns an Theorien, die vor 50 bis 150 Jahren zu den Verhältnissen der Zeit gepasst haben. Wie realistisch ist das?“ Das Folgende ist ein Versuch, verstaubte Theorien mit Gegenwartsrealismus und „theoretische Ausarbeitungen“ mit „realistischen linken Strategien“ (Walter Grobe) zum Zusammenklang zu bringen. Für die Algebra, die dabei ins Spiel kommt, und die Geduldszumutung bitte ich um Entschuldigung.

 

In Dark Winter “ Thesenpapier zur Coronakrise vertritt Jan Müller die These, „dass der Kapitalismus als Produktionsweise aufgrund des Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitrate in eine schwere, vermutlich unüberwindbare Krise geraten ist“.

Bezogen auf den Kapitalismus Nordamerikas und größerer Teile Europas (Ad hoc-Kurzbezeichnung: „Altkapitalismus“) möchte ich aus Jan Müllers These das „vermutlich  streichen und behaupten: Der Altkapitalismus als Produktionsweise steckt in einer unüberwindbaren Krise, wobei sich sowohl die Krise als auch ihre Unüberwindbarkeit mit Hilfe des Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitrate erklären lassen “ sogar, wenn die Profitrate gar nicht fällt oder nicht unbedingt zu fallen bräuchte.

Weiterlesen

Zum 150. Geburtstag des Genossen Karl Liebknecht

von Alexander Kalex
 
Am 13. August jährt sich zum 150. mal der Geburtstag eines der Vorkämpfer der Arbeiterbewegung, Karl Liebknecht. Geboren als Sohn des Mitbegründers der damals noch revolutionär-sozialistischen Sozialdemokratie Wilhelm Liebknecht und mit Karl Marx und Friedrich Engels als Taufpaten (getauft in der Thomaskirche) war ihm der Sozialismus praktisch in die Wiege gelegt. Doch er war weit mehr als „der Sohn seines Vaters“, auch wenn er seinen Eltern alle Ehre gemacht hat. Während des „Kleinen Belagerungszustands“, in dem die Familie aus Leipzig ausgewiesen worden war, lebte er in den 80er Jahren in Borsdorf, das damals noch nicht zur Stadt gehörte. 1890 legte Karl an der Alten Nikolaischule das Abitur ab und begann an der Leipziger Universität, die in der DDR den Namen eines seiner Taufpaten trug, Rechtswissenschaft zu studieren.

 

Im gleichen Jahr verzog die Familie Liebknecht nach Berlin und hier begann der politische Weg von Karl Liebknecht: 1900 Mitglied der SPD, 1902 Berliner Stadtverordneter. Das waren seine ersten Schritte. Karl profilierte sich als Organisator der sozialistischen Jugendbewegung, sowohl in Deutschland als auch international. Auf der Konferenz der sozialistischen Jugendorganisationen 1907 wurde er zum Vorsitzenden des internationalen Verbindungsbüros gewählt. Liebknecht sah es als seine Aufgabe an, die Arbeiterjugend im Sinne des Antimilitarismus zu erziehen und zu schulen. Dem diente auch seine bis heute sehr wichtige Schrift „Militarismus und Antimilitarismus“. Für diese Schrift wurde er wegen „Hochverrats“ 1907 zu anderthalb Jahren Festungshaft verurteilt. „Festungshaft“ bedeutete im damaligen Rechtssystem, dass ihm selbst seine Richter eine „ehrenhafte Gesinnung“ nicht absprachen. Das rettete ihn vor der Vernichtung seiner wirtschaftlichen Existenz durch den Ausschluss aus der Anwaltskammer, die von einem Ehrengericht mit dieser Begründung abgelehnt worden war. Auch in politischen Prozessen war er oft als Verteidiger aufgetreten.

Weiterlesen