Monat: Mai 2023

WHO Petition gegen die Abgabe der Verfügungsgewalt über den Ausnahmezustand an nicht gewählte Institutionen/Körperschaften

Entwurf (dieser Text ist vom Petenten eingereicht und der Länge wegen nicht angenommen worden. 
Der gekürzte Text befindet sich weiter unten)

 

Im Namen des Grundgesetzes, Art. 20/2: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus…“ fordern wir mit dieser Petition, dass die Verfügungsgewalt über den Ausnahmezustand unter keinen Umständen an Institutionen abgegeben werden darf, die nicht demokratisch vom Volk gewählt worden sind, völlig unabhängig davon, welches Prestige diese Institutionen genießen mögen, weder auf Zeit, noch auf unbestimmte Dauer. „Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet.“ (Carl Schmitt) Übertragungen solcher Verfügungsgewalt, die bereits stattgefunden haben, etwa an die UNO, WHO oder die EU, verletzen das Prinzip der Volkssouveränität, sind grundgesetzwidrig und müssen daher rückgängig gemacht werden.
Der Bundestag ist angehalten, sich sorgfältig mit diesem Sachverhalt auseinanderzusetzen. Er betrifft nicht zuletzt seine eigene Existenzberechtigung.


Begründung:

Weiterlesen

Vier notwendige Betrachtungsebenen zur kritischen Bestandsaufnahme der gegenwärtigen deutschen / westlichen Russland- und Ukraine-Politik

von Jan Veil

 

Der Aufsatz ist wie folgt gegliedert:

Einleitung

I. Sanktionsebene
[funktional-operative Aspekte] oder:
Solidarisches Frieren und Hungern für die gerechte Sache: Die offen angestrebte Ruinierung Russlands

II. Bündnisebene
[Glaubwürdigkeits-, bündnisrelevante und ethnische Aspekte] oder:
Gemeinsame bilaterale Sache mit militanten Ultranationalisten und russischsprachige bzw. -stämmige Ukrainer/innen verachtenden Neofaschisten: Die Verteidigung der ‚westlichen Werte‘ in der Ost- und Südukraine

III. Historische Ebene
[geopolitische und geschichtliche Ursachen betreffende Aspekte] oder:
Heuchlerisch-moralinsaure ‚Querfront‘-Geschichtsvergessenheit: Wenn systemrechte Alt-Feind- und systemlinke Neu-Feindbildler unserer politischen Klasse also absolut kein Problem mehr miteinander haben und Russland nahezu einhellig – erneut – zum Erzfeind erklärt wird

IV. Existenzialistische Ebene
[Menschen- und Weltbild betreffende sowie ethische Aspekte] oder:
Die unerträglich verlogene Hybris des von den USA völlig demokratisch dominierten ‚wertebasierten Westens‘: Der Zweck heiligt eben doch die Mittel – solange sie nur von den Guten eingesetzt werden

Fazit

 

Weiterlesen

„Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“ (Max Horkheimer)

Rede von Martin, Freie Linke Mittelhessen (@martingmr) zum Gedenken des 78. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus, gehalten auf dem Marktplatz Marburg/Lahn am 08. Mai 2023

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Marburgerinnen und Marburger,

Am heutigen Tage, dem 08. Mai 2023, möchte ich mit ihnen gemeinsam dem 78. Jahrestages der Befreiung Europas vom deutschen Faschismus und des Endes des barbarischen 2. Weltkrieges in Europa gedenken, diesen Tag mit Ihnen gemeinsam feierlich begehen und mit der Losung „Nie wieder Faschismus – Nie wieder Krieg“ alles Menschen mögliche gegen Krieg und Faschismus (in welcher Form auch immer) tun. Verfolgt man unsere „Qualtitäsmedien“ scheint dem geplanten Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskij bzw. der Krönungszeremonie des britiischen Monarchen Charles III. eine höhere Aufmerksamkeit zuzustehen als dem Gedenken der Befreiung vom Krieg und Faschismus am 08. Mai 1945.

Für uns als Menschen, die an Frieden, Demokratie die ihren Namen verdient, Selbstverantwortung sowie einem guten Leben in Eintracht und solidarischen Miteinander interessiert sind, hat dieser Gedenktag aber aus gutem Grunde eine ganz entscheidende Bedeutung. Ich möchte mit dazu mit ihnen gemeinsam auf eine kleine Zeitreise der Erinnerung an ein historisches Ereignis gehen, welches in jüngster Zeit zusehends aus der öffentlichen Aufmerksamkeit zu verschwinden scheint.

Bei den Verhandlungen im Hauptquartier der alliierten Streitkräfte (SHAEF) in Reims wurde am 7. Mai die bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte vereinbart und diese dort vertraglich unterzeichnet. Als Zeitpunkt für die Einstellung aller Kampfhandlungen in Europa wurde der 8. Mai, 23:01 Uhr festgelegt. Generaloberst Alfred Jodl, von Reichspräsidenten Dönitz autorisiert,unterzeichnete die bedingungslose Kapitulation der hitlerfaschistischen Wehrmacht.

„… Deutsche Streitkräfte setzten ihre Kampfhandlungen jedoch gegen sowjetische Truppen fort. Um auch die Kämpfe zwischen sowjetischen und deutschen Truppen verbindlich zu beenden, erfolgte auch am späten Abend des 8. Mai im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst (heute Museum Berlin-Karlshorst) eine Gegenzeichnung der Kapitulationserklärung. Diese zog sich bis kurz nach Mitternacht hin. Da es zu diesem Zeitpunkt auf Grund der Zeitzonen in Moskau bereits zwei Stunden später war, wird in der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten (alle außer der Ukraine) der 9. Mai als Tag des Sieges begangen. …“ (Wikipedia)

Von 1939 bis 1945 brachen die deutschen und italienischen Faschisten im Auftrag ihres Kapitals einen grausamer und brutaler Weltkrieg mit insgesamt ca. 60 Mio Toten vom Zaum, verbunden mit brutalen Vernichtungs- und Eroberungsstrategien selbsterklärter „Herren-Menschen“, unter anderem 6 mio Juden über den Holocaust sowie allein 27 mio getöteten Bürgern der damaligen Sowjetunion. Für „Lebensraum im Osten“ war eine Vernichtung von allem und jedem was sich nicht zu willfährigen Arbeitssklaven machen liess generalstabsmäßig eingeplant.
Eine brutale, durchmilitarisierte diktatorische und gleichgeschaltete Herrschaft war und ist untrennbarer Bestandteil dieser Form bürgerlicher Herrschaft.

Der bulgarische Kommunist  Georgi Dimitroff  charakterisierte in einer Rede auf dem  VII. Weltkongress der Komintern (25. Juli bis 20. August 1935) das Wesen faschistischer Herrschaftsvarianten wie folgt:

„… Faschismus an der Macht ist die offene, terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, am meisten imperialistischen Elemente des Finanzkapitals … Allerdings, so hob er auch hervor “…Keinerlei allgemeine Charakteristik des Faschismus, mag sie an sich noch so richtig sein, enthebt uns der Pflicht, die Eigenart der Entwicklung des Faschismus und der verschiedenen Formen der faschistischen Diktatur in einzelnen Ländern und in verschiedenen Etappen konkret zu studieren und zu berücksichtigen. […] Es wäre ein grober Fehler, irgendein allgemeines Entwicklungsschema des Faschismus für alle Länder und alle Völker aufstellen zu wollen…“

 Damit war gemeint, In dem Moment, in dem der Kapitalismus bedroht sei könne sich eine bürgerlich-parlamentarische Demokratie zur faschistischen Diktatur transformieren, die auch mit brutalsten Mitteln die Kapitalverwertungsbedingungen aufrechterhalte.

Regelrecht abschätzig sprach Dimitroff von »Denkfaulheit«, wenn das Studium der konkreten gesellschaftspolistischen Lage »durch allgemeine, nichtssagende Formeln« ersetzt werde.

Der faschistische Diktator Benito Mussolini, der den Begriff Faschismus ursprünglich geprägt hatte, bestätigte mit etwas anderen Worten die Definiton von G. Dimitroff:

„Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist. …“

Nicht unerwähnt sollte man in diesem Zusammenhang lassen, das der von faschistischen Armeen losgetretene Weltbrand und Genozid an ganzen Volksgruppen, an Glaubensgemeinschaften und politischen Parteien auch vom US-Kapital mit logistischer Unterstützung (Motoren-, Treibstofflieferungen) unterstützt wurde, solange es ihnen nützlich und erfolgversprechend erschien. Böse Stimmen könnten glatt vermuten, das die USA deswegen erst im Juni 1944 mit der Landung in der Normandie eine zweite Front eröffnete um erfolgversprechend zu den Siegermächten zu gehören und das sie später die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki am 08. und 09. August 1945 abgeworfen haben, um der Sowjetunion zu zeigen, das man über „diesen großen Knüppel“ (US-Präsident Harry S. Truman) verfügte.
Am 02. September 1945 endete dann auch mit der Kapitulation Japans der Krieg im Pazifik und der 2. Weltkrieg vollends, eine Kapitulation die schon vor den A-Bomben-Abwürfen kurzfristig bevorstand.

Zum Abschluss dieses kleinen historischen Exkurses sei noch daran erinnert, dass mit der Charta der Vereinten Nationen von 1945, Grundsätze einer multipolaren Welt formuliert wurden, deren ersten Beiden lauteten, „… den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, ..“ und „…freundschaftliche, auf der Achtung vor dem Grundsatz der Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Völker beruhende Beziehungen zwischen den Nationen zu entwickeln…“, mit dem Nürnberger Kriegsverbrecher-Tribunal 1947 zumindestens die schlimmsten und menschenverachtensten Kriegsverbrecher und Massenmörder verurteilt wurden – und Ziele wie eine unfassende Demokratisierungen und Vergesellschaftung von Schlüsselindustrien sich sowohl im Grundgesetz als auch in den einen oder anderen Länderverfassungen wiederfanden (übrigens auch in den Parteiprogammen aller großen Parteien in den unmittelbaren Nachkriegsjahren).

Georgij Dimitrov (1882–1949)

Und mit Georgij Dimitroff beamen wir wieder 78 Jahre zurück, in die Gegenwart des 08. Mai 2023:

…Der Faschismus kommt an die Macht als eine Partei des Angriffs auf die revolutionäre Bewegung des Proletariats, auf die Masse des Volkes, die sich in einem Zustand der Unruhe befindet; dennoch inszeniert er seine Machtübernahme als eine ›revolutionäre‹ Bewegung gegen die Bourgeoisie im Namen ›der ganzen Nation‹ und zur ›Rettung‹ der Nation. Man erinnere sich an Mussolinis ›Marsch‹ auf Rom, Pilsudskis ›Marsch‹ auf Warschau, Hitlers nationalsozialistische ›Revolution‹ in Deutschland und so weiter…“

So tarnten die deutschen Faschisten der NSDAP sich mit Symbolen, Fahnen und Liedern der sozialist. Arbeiterbewegung und demagogisches Phrasendreschen gegen die „raffenden Kapitalisten“ – umgedeutet als jüdisch-bolschewistisches Finanzkapital, während sie im Hntergrund vom deutschen sowie vom US-Finanzkapital finanziert wurden.

Und genau wie beim letzten Mal fallen unglaublich viele sich fortschrittlich nennende, ja sogar selbsternannte Linke oder sogar Kommunisten darauf herein. Sie glauben, dass die herrschende Klasse, nachdem sie das Gesundheitssystem ausgeschlachtet und die sozialen Voraussetzungen für die Gesundheit zerstört hat, einfach despotische Befugnisse über unser Leben und unsere Gliedmaßen erhalten musste, um uns vor einem Strohmann-Virus zu retten.

Sie glauben, dass dieselbe herrschende Klasse, die den Planeten verwüstet hat, das Recht erhalten muss, unsere Bewegungsfreiheit und unser Wohlbefinden abzuschaffen, um ihn zu retten. Sie glauben, dass die herrschende Klasse, die uns zu Tode schuften lässt und uns auf Schritt und Tritt beraubt, uns ein universelles Grundeinkommen oder ein digitales Zentralbankgeld aus reiner Herzensgüte schenken wird und nicht als totales Kontrollinstrument über uns.

Manche „Linke“ und Olivgrüne glauben sogar, dass sie die Ukraine bis an die Zähne bewaffnen und renazifizieren, sowie sich mit lupenreinen Faschisten und Nazi-Kollaborateur-Verherrlichern verbünden zu wollen, um uns vor einen angeblichen russischen Bedrohung zu schützen. Das ihre faschistischen Bundesgenossen 2014 brutal 48 Regierungsgegner im Gewerkschaftshaus in Odessa verbrannten und seit 9 Jahren einen Bürgerkrieg in der Ostukraine führten, wird dann wohl billigend in Kauf genommen.

Der 8. Mai ist für uns ein Tag der Erinnerung, der Mahnung, aber auch mit der Befreiung vom Faschismus ein Tag der Freude.

Der russische Soldat u. Dichter Jewgeni Dolmatowski am 2. Mai 1945 in Berlin mit Hitler-Büste

Den Vorschlag der Partei DIE LINKE. den 08. Mai zu einem offiziellen bundesweiten Gedenk- und Feiertag in allen Bundesländern zu erheben, um mit dieser symbolischen Geste das antifaschistische Gedenken zu erneuern und zu bekräftigen, halte ich für eine gute und unterstützenswerte Sache.

Und ja, eine Einheitsfront aller Antifaschisten und Demokraten auch aus verschiedenen Lagern halte ich da für absolut unterlässlich, auch wenn diese sich in anderen Themenfeldern wie der Haltung zu den Corona-Zwangsmaßnahmen während der Plandemie unterschieden haben sollten.

Ein solches Gedenken greift aber ohne eine mahnende Erinnerung an die 27 mio Toten in der damaligen Sowjetunion deutlich zu kurz und übersieht dabei das diese infolge eines barbarischen Vernichtungsfeldzuges oft auch bestialisch mißhandelt und umgebracht wurden.

Ein Verbot des Zeigens von russischen bzw. sowjetischen Fahnen und Symbolen am 08. / 09. Mai am sowjetischen Ehrenmal wohingegen ukrainische Fahnen erlaubt wurden spricht dem allerdings Hohn.

Angestrebte Auftrittsverbote des Friedensforschers und Historikers Daniele Ganser wegen angeblichen antisemitischen Aussagen bzw. der Opernsängerin Anna Netrebko weil sie sich als russische Staatsbürgerin vor ihrem Kulturauftritt nicht von ihrem Staatspräsidenten distanzierte, sprechen dem ebenso Hohn.

Ich schliesse noch einmal mit Georgij Dimitroff:

„… Der Faschismus, das ist nicht eine über den Klassen stehende Macht, auch nicht die Macht des Kleinbürgertums oder des Lumpenproletariats über das Finanzkapital (wie gängige Theorien behaupteten). Der Faschismus – das ist die Macht des Finanzkapitals selbst“
(wohl des gesamten Kapitals, nich nur des Finanzkap. )

In 15 jahren Neoliberalismus und zunehmender Macht der konzerne sehen wir heute eine immer grössere Verschmelzung der Konzernmacht mit dem staat (Korporatismus ) , die Konzerne schreiben sich ihre gesetze selber , übernehmen direkt die Macht. Heutzutage sprechen wir da von BlackRock, BigPharma, milliardenschweren IT-Konzernen und militärisch-industriellen Komplexen mit ihren dystopischen Plänen und Planspielen.

Ohne Frage, wir befinden uns in einer tiefen krise des Weltkapitalismus ,( aufgrund seiner inneren widersprüche und der immer weiter wachsenden Ungleichheit ), vor allem sichtbar seit der Finanzkrise 2008 /09.., diese Ungleichheit ist den Mitteln bürgerlich-parlamentarischerElitendemokratie „ nicht mehr aufrechtzuhalten.  Die Ehe von Elitendemokratie und Kapitalismus geht deshalb dem Ende zu und das system wendet sich wieder autoritären Herrschaftsformen zu

Indizien für solche Tendenzen zur „faschisierung“ oder diktatorisierung des Staatsapparates . sind zunehmende Überwachungsstrukturen bzw. -gesetze , „Hatespeech „Zensur (Faktenfinder) , Mediengleichschaltung , Verquickung von Politik und Justiz um letztere im Sinne herrschender Narrative auf Linie zu bringen Auch das Hartz-schikane –system seit 2004 zeigt schon seit 18 jahren klare diktatorisch reglementierende Züge

Nie wieder Faschismus ! Nie wieder Krieg ! – Wehret den Anfängen!

Es gilt aber auch, um es mit Max Horkheimer zu sagen: „Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Faschismus schweigen“

Warum soll man Menschen hassen, die sind, wie man selbst?

Redebeitrag von Katja (@getup_standup) von der Freien Linken Berlin anläßlich des 78. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus gehalten in Marburg/Lahn am 08. Mai 2023:

Fast 80 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs hat die Kriegshetze Hochkonjunktur

Man muss sich, wenn man den Frieden dem Krieg vorzieht, als Friedensschwurbler und Lumpenpazifist beschimpfen lassen, der die „Deutschen gegen den Krieg aufwiegeln“ will (so wurde es wirklich in der Schweizer Zeitung „Blick“ – ungefähr mit der „Bild“ vergleichbar – geschrieben).
Und man wird schon, wenn man nicht Ukraineflaggen schwenkend „Frieden durch totalen Sieg“ fordert, sondern sofortige Verhandlungen für besser hält, als russische Marionette diffamiert. Der Feind ist also bei den PR-Akrobaten schon klar umrissen.
Es ist erschreckend, wie wenig die Kriegspropaganda unserer Intellektuellen darauf verzichtet, rassistisch zu sein. Bei den europäisch unterstützten US-Kriegen gegen arabische Länder haben das fast nur die Gossenjournalisten fertiggebracht.
Und wenn man sich anschaut, wer da am meisten FÜR den Krieg aufwiegeln will, entdeckt man schon auf den ersten oder zweiten Blick Verbindungen zur Nato. Entweder stehen die Journalisten, Intellektuellen (meist westlich orientierte sogenannte Osteuropaexperten) u.s.w. im direkten Zusammenhang zu Nato-Strukturen oder es sind ihre Arbeitgeber (Stiftungen, Think Tanks, Unis, Waffenproduzenten), die sich oft genug sogar selbst als Nato- oder US-nah bezeichnen.

Diese Edelbellizisten nehmen immer weniger Abstand davon, in ihrer Kriegsrhetorik wie billige NAFO-Trolle zu agieren und rassistische und kulturrassistische Phrasen zu verwenden. Sie greifen damit nicht die russische Regierung und ihr Handeln an, sondern werten die gesamte russische Bevölkerung ab und stellen sie als barbarischen, entmenschlichten Haufen dar. Florence Gaub – die Generalsekretärin des Rates der Europäischen Union, ließ sich bei Markus Lanz sogar dazu hinreißen, von „Menschen, die nur europäisch aussehen, aber keine Europäer sind“ zu fabulieren – zu ihrem Glück ergänzte sie noch schnell den Satz mit „im kulturellen Sinne“. Sonst hätte man es wahrscheinlich ZU leicht gehabt, an Zeiten zu denken, in denen Russen und Slawen allgemein als „Untermenschen“ bezeichnet wurden, um ihre geplante und zu Millionen durchgeführte Vernichtung zu rechtfertigen. Und nichts anderes sollte wohl auch die Erklärung implizieren: „Den Russen ist der Tod der Mitmenschen egal, das ist in ihrer Kultur so angelegt.“ Man muss es klar benennen: Das IST gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit! Das ist Russophobie! Russophobie ist Rassismus. Für ihre Stammeleien hat Florence Gaub einen massiven Shitstorm geerntet. Zu Recht!

Bis heute trauern Russen um die Mitglieder ihrer Familien, die im 2. Weltkrieg gegen die Vorväter der heutigen Kriegshetzer ihr Leben ließen. Und jede Familie hat mindestens einen Menschen in diesem Krieg verloren. Ihnen überhaupt die Fähigkeit zur Trauer abzusprechen, ist angesichts dieser Tatsache einfach hanebüchen und absurd.

Das sollte uns ein Alarmzeichen sein. Wie bei Corona brauchen sie wahrscheinlich maximal ein paar Jahre, in denen rassistische Propaganda kontinuierlich aus allen Medienrohren fetzt und nach denen die meisten Hirne kriegsreif geschossen sind. Dessen muss man sich bewusst erwehren und wachsam bleiben! Denn niemand ist immun gegen Propaganda.

Im Gegensatz zum Russenbild wollen uns die Mainstreammedien und Thinktank-Bewohner ein Bild vom verbissen bis zum letzten Menschen kämpfen wollenden ukrainischen Volk zeichnen, während wir ihnen zu kriegsmüde und zu pazifistisch und nicht solidarisch genug mit diesem Volk seien.

Vor kurzem ging das Video einer ukrainischen Mutter viral, die ihre Söhne nicht Rekrutierern der ukrainischen Armee überlassen wollte. Sie ist kein Einzelfall. Diese Videos, in denen sich Ukrainer gegen die Zwangsrekrutierer wehren oder vor ihnen fliehen, tauchen massenhaft auf. Dieses Mal hatten sie die Frau auf der Straße in ihrem Auto bedrängt und vorgehabt, ihre Söhne herauszuzerren. Wie Reinhard Mey es gesungen hat, hatte sie ihre Kinder nicht für den Krieg geben wollen, hat sich und ihre vermutlich minderjährigen Söhne in ihrem Wagen verbarrikadiert. Die umstehenden Leute haben ebenfalls ihren Unmut in Richtung der Rekrutierer geäußert. Recht hat sie, diese wehrhafte Mutter! Warum sollten ihre Kinder völlig sinnlos durch den Fleischwolf dieses Krieges gedreht werden? Mit ihr bin ich gerne solidarisch. So wie mit jedem, der Verhandlungen und ein Ende des Krieges fordert – am besten sofort.

Ich bin jedoch nicht solidarisch mit den Faschisten, die offen von grünen und sich demokratisch und noch vor kurzem antifaschistisch bezeichnenden Politikern und Thinktank-Bewohnern hofiert und uns hier als Helden präsentiert werden. Denen ist völlig egal, wie viele junge Menschen noch für ihre nationalistische Ukraine massakriert werden. Die schicken ihre eigene Bevölkerung für die NATO, für Blackrock und Konsorten an die Front – und die sind dabei , die ukrainischen Ackerflächen aufzukaufen und bereits jetzt lukrative „Wiederaufbau“-Verträge aushandeln. Westliches Kapital liefert Waffen und Zerstörung, westliches Kapital danach baut wieder auf. Beides macht die Ukraine zum ewigen Schuldsklaven des Westens. Dafür sollte NIEMAND gezwungen werden, sein Leben zu geben.

Die wichtigste Frage, die man sich stellen soll: Warum soll man Menschen hassen, die sind, wie man selbst? Die genauso wenig in den Krieg ziehen und sterben wollen wie man selbst?

Während die, die die Bevölkerung heute aufhetzen, schon im nächsten Satz die nächste Maßnahme zur Verarmung und zur Entziehung der Lebensgrundlage verkünden.
Den vampirgleichen WaffenlobbyistInnen sieht man die Dollarzeichen in den Augen bereits an.

Haben sie unser Wohl im Sinn? Interessiert es sie, ob du oder ich morgen noch eine Wohnung haben? Oder ob wir uns die Heizung oder die Lebensmittel noch leisten kannst? Wie deine Zukunft aussieht?

Nein, sie interessieren sich nicht für unser Schicksal, wenn sie den Krieg eskalieren lassen. Also warum sollen wir für sie in den Krieg ziehen, den Krieg finanzieren, Waffenlieferungen und vielleicht in Zukunft Bundeswehreinsätze gutheißen?

Nein zum Krieg! Nein zum Faschismus in all seinen hässlichen Fratzen!