Beitrag von „ungesund hallo“Â
Anlässlich eines Artikels von Walter Grobe, Wie idyllisch und wie abstrakt darf eine Freie Linke sein?, fragt „die Redaktion“ des Freien Funken: „Wir orientieren uns an Theorien, die vor 50 bis 150 Jahren zu den Verhältnissen der Zeit gepasst haben. Wie realistisch ist das?“ Das Folgende ist ein Versuch, verstaubte Theorien mit Gegenwartsrealismus und „theoretische Ausarbeitungen“ mit „realistischen linken Strategien“ (Walter Grobe) zum Zusammenklang zu bringen. Für die Algebra, die dabei ins Spiel kommt, und die Geduldszumutung bitte ich um Entschuldigung.
In Dark Winter “ Thesenpapier zur Coronakrise vertritt Jan Müller die These, „dass der Kapitalismus als Produktionsweise aufgrund des Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitrate in eine schwere, vermutlich unüberwindbare Krise geraten ist“.
Bezogen auf den Kapitalismus Nordamerikas und größerer Teile Europas (Ad hoc-Kurzbezeichnung: „Altkapitalismus“) möchte ich aus Jan Müllers These das „vermutlich streichen und behaupten: Der Altkapitalismus als Produktionsweise steckt in einer unüberwindbaren Krise, wobei sich sowohl die Krise als auch ihre Unüberwindbarkeit mit Hilfe des Gesetzes des tendenziellen Falls der Profitrate erklären lassen “ sogar, wenn die Profitrate gar nicht fällt oder nicht unbedingt zu fallen bräuchte.